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Blick über den Tellerrand - Der Film Escape from New York (1981)

Datum: 23.09.2013

Produktionsjahr dieses Klassikers war das Jahr 1981, bei dessen Geschichte es sich um eine fiktiven Zukunft im Jahre 1997 handelt. Der Film wird heute in vieler Munde als Vorreiter der Cyberpunks bezeichnet und tatsächlich spiegeln die dort vorherrschenden dystopischen Elemente all das wider, was dieses Genre so begehrt macht.
Im Rahmen dieser Zukunftsvision, ist in den USA in vergangenen neun Jahren das Fass der Kriminalitätsrate derart übergelaufen, dass man bereits 1997 auf herkömmliche Vollzugsanstalten verzichtet und ganz Manhattan als Gefängniskolonie angelegt hat (Gothic 1-Fans aufgepasst). Wer sich eines Verbrechens schuldig gemacht hat, wird dazu verurteilt in diesem übergroßen Knast sein weiteres Leben zu fristen. Dabei lag es nahe, dass man speziell diese Insel gleich zum Gefängnis umfunktionierte, da die meisten dort Lebenden ohnehin nicht gerade sauber waren. Das wäre in etwa so, als wenn wir heute die Pfalz überdachen würden.
Während die "heile" Welt außerhalb dieser Strafkolonie ihren doch nicht gerade unwesentlichen weltlichen Problemen nachgeht (Kalter Krieg mit Russland usw.), haben sich in der Kolonie selbst bereits neue Strukturen gebildet von denen bis dato noch niemand Genaueres weiß und vermutlich auch niemand wissen will. Erst als die Airforce One durch einen Anschlag zerstört wird und der darin reisende Präsident in seiner Notkapsel eben genau im New Yorker Knast landet, richtet man schnell die Aufmerksamkeit auf das Geschehen im Inneren. Als ein Rettungstrupp dort eintrifft, ist der Präsident bereits entführt worden und wird fortan als Geisel gehalten.
Jetzt hilft nur noch eines: Wenn man die Ausgestoßenen und Geächteten, sprich den Abschaum, bekämpfen will, muss man es mit Selbigem anstellen. Das ist die Stunde von S. D. Plissken (Snake), einem jungen und hochdekoriertern Kriegsveteranen in seinen Dreißigern. Snake hat jedoch alles andere als Interesse daran seinem Land auch weiterhin zu dienen. So wurde er aus diversen Gründen längst zum Anarchisten und versuchte sich zuletzt noch erfolglos als Bankräuber, was ihm einen Schuldspruch und die daraus resultierende Einfahrt in den Knast einbringen sollte. Doch bevor man ihn zur Insel deportieren kann, wird ihm Amnestie angeboten. Voraussetzt, er nimmt den Auftrag an den Präsidenten aus der Kolonie zu befreien und ein in dessen Gepäck befindliches Audiotape zurück zu bringen. Bei dem Tape (es sind eben die 80er), handelt es sich um eine wichtige Tonaufnahme, die für diplomatische Zwecke benötigt wird. Nachdem Snake einwilligt, verabreicht man ihm unter einem falschen Vorwand eine Spritze. Im Grunde dient diese dazu, ihn von Fluchtgedanken abzubringen. Denn mit dieser Spritze wurden ihm Kapseln injiziert, welche nach Ablauf von 24 Stunden den Tod herbeiführen. Snake muss also nun mit einem Segelflugzeug in der Strafkolonie landen, allen Gefahren trotzen, den Präsidenten finden und das Tape zurückbringen. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Wissenswertes:

1996 erschien eine Fortsetzung, die allgemein auch als Remake angesehen wird. Der Film mit dem Titel "Flucht aus L.A." ist ein Aufguss von "Escape from New York". Geändert hat sich die Situation dahingehend, dass sich der Knast diesmal in L.A. befindet und das einige Rahmenbedingungen der neuen Aufgabe von Snake - der sich noch immer nicht "gebessert" hat - anders verlaufen. So soll er diesmal lediglich eine Laserdisc zurückbringen und bei dieser Gelegenheit die unliebsame Tochter des Präsidenten in dessen Auftrag umbringen. Dafür hat er nur wenige Stunden Zeit. Der Film wird in Fankreisen wie der FC Bayern oder Axl Rose gehandelt: man liebt ihn oder man hasst ihn.

Die Vorlage einer Festungsnation, inspirierte Hideo Kojima dazu den im Jahr 1987 erschienenen Titel "Metal Gear" umzusetzen. Auch bei dem Helden des Spiels, der den Codenamen Snake innehat, diente "Escape from New York" als Vorbild. Das bestätigen sowohl Hideo selbst, als auch kommende Titel der weltweit erfolgreichen Spielserie. So tritt zum Beispiel in "Metal Gear Solid 2 - Sons of Liberty" der ehemalige Protagonist Solid Snake zunächst inkognito auf. Als er dort vom neuen Hauptcharakter Raiden gestellt wird, stellt er sich als Pliskin (Anspielung auf den Hauptcharakter Snake Plissken aus dem Film) vor.
Obwohl in der Metal Gear-Reihe eine doch recht nahe, düstere und durch Krisen belastete Zukunft mit einer höheren Technologieebene prophezeit wird, ist keines der Spiele dem Cyberpunk zuzuordnen. Die technisch-futuristischen Aspekte beziehen sich weitestgehend auf die nicht ganz so fiktive Waffenindustrie. Der Fortschritt der Zivilisation und Bevölkerung spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle und kann dabei mit unsren gegenwärtigen Maßstäben verglichen werden.


Escape from New York - Trailer


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